Empfindliche Haut…

…ist heutzutage ein weit verbreitetes Phänomen. Da werden kratzige Fasern als besonders unangenehm empfunden. Umso wichtiger ist es, als Handweberin auf hautschmeichelnde und nicht reizende Garne zu achten. Besonders, wenn es um Schals geht, die ja nah am Hals getragen werden.

Eines meiner Lieblingsgarne ist daher Alpaka. Es ist sehr glatt und wird von mir selbst (auch hautempfindlich) als sehr angenehm empfunden. Besonders kuschelig weich ist Baby-Alpaka, das übrigens nicht so heißt, weil es von  Alpaka-Babys stammt, sondern weil es so fein ist.  Eine eng anliegende  Schuppenstruktur verleiht den Alpaka-Fasern  Glanz  und sorgt dafür, dass sie sich seidig anfühlen. Zudem enthalten Alpakafasern  nach Züchterangaben fast kein Wollfett (Lanolin), das für Allergiker problematisch werden kann, weshalb sie oft für Allergiker empfohlen werden.

Glatt und zart ist aber auch Seide, ein besonders schönes Garn. Und auch Merinowolle kann fein und glatt sein. Gemessen wird die Faserfeinheit in Mikron (tausendstel Millimeter). Baby-Alpaka-Fasern haben eine Dicke von nur 20,1 bis 23 Mikron, superfeines Alpaka liegt zwischen 23,1 und 26,9 Mikron. Merinowolle ist heute in ähnlichen Feinheitsgraden verfügbar, sogar in Feinheiten von weniger als 20 Mikron.

Als ehemaliger Gesundheitsredakteurin ist mir daran gelegen, nur feine und hautangenehme Garne zu verarbeiten. (Nicht nur) für mich zählt dazu auch die Viskose, ein Material aus dem natürlichen Polymer Zellulose, zum Beispiel aus Holz, Bambus oder aus Zuckerrohr. Auch diese Fasern gelten als ausgesprochen hautfreundlich. Und Bambusviskose ist für mich z.B. das weicheste, sanfteste Garn überhaupt.